Bundesagentur: Immer mehr Arbeitslose rutschen direkt in Hartz IV
Jobverlust und sofort Hartz IV - dieses Schicksal trifft, wegen zu kurzer Beschäftigungszeit oder zu niedrigem Lohneinkommen, immer mehr Arbeitslose
Dabei handele es sich häufig um gering Qualifizierte, knapp ein Drittel sei zuvor als Leiharbeiter tätig gewesen. Nach Angaben der Bundesagentur waren in den vergangenen zwölf Monaten (Stand Ende November) von den 2,8 Millionen Menschen, die sich nach dem Jobverlust als erwerbslos gemeldet hatten, 737 000 auf Hartz IV angewiesen - im Monatsdurchschnitt 61 000. Im November 2008 seien es dagegen nur 51 000 gewesen.
Dass Arbeitslose direkt ins staatlich finanzierte Hartz-IV-System abrutschen, hat nach Einschätzung der Bundesagentur mehrere Gründe: »Entweder war die Beschäftigungszeit zu kurz, um Ansprüche zu erwerben, oder das früher erzielte Lohneinkommen war zu niedrig, um mit dem daraus abgeleiteten Arbeitslosengeld-Anspruch den Bedarf zu decken, und muss mit Arbeitslosengeld II aufgestockt werden«, heißt es in der BA-Analyse. Das Arbeitslosengeld I erhält nur, wer mindestens ein Jahr Beiträge in die Arbeitslosenversicherung bezahlt hat. Es wird in der Regel zwölf Monate ausgezahlt. Wer länger erwerbslos ist, erhält zu Sicherung seines Lebensunterhalts Hartz IV.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.