Zehntausende müssen Platz machen

Zwangsumsiedlungen im Westen Äthiopiens

  • Lesedauer: 1 Min.

Addis Abeba (AFP/nd). Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat Zwangsvertreibungen zehntausender Menschen im Westen von Äthiopien im Zusammenhang mit Agrarprojekten angeprangert. Einem am Dienstag vorgestellten Bericht der Organisation zufolge wurden seit 2008 mindestens 3,6 Millionen Hektar Land für kommerzielle Projekte an ausländische Firmen oder äthiopische Staatskonzerne vermietet. Rund 70 000 Angehörige indigener Gruppen würden daher umgesiedelt.

In den Orten, in die die Menschen gebracht würden, fehle es an »Nahrung, fruchtbarem Boden, einer ausreichenden Gesundheitsversorgung und an schulischen Angeboten«, erklärte HRW. Zudem gingen die Sicherheitskräfte mit Härte gegen Bewohner vor, die sich der Umsiedlung widersetzten. Die Regierung in Addis Abeba wies die Vorwürfe zurück.

Die Regierung will in den kommenden Jahren nach HRW-Angaben weitere 2,1 Millionen Hektar Land für Projekte wie die Herstellung von Biotreibstoff und den Getreideanbau freimachen.

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.