Neue Iran-Gespräche?

Teheran und 5+1-Gruppe könnten wieder tagen

  • Lesedauer: 2 Min.
Neue Gespräche über das iranische Atomprogramm stehen möglicherweise bevor. Zugleich warnt Teheran die EU vor einem Ölembargo.

Ankara/Teheran (AFP/dpa/nd). Die Verhandlungen zwischen Iran und Vertretern der sogenannten 5+1-Gruppe über das iranische Atomprogramm sollen offenbar in Istanbul wieder aufgenommen werden. »Ich bin nicht sicher, aber sie werden wahrscheinlich in Istanbul stattfinden«, sagte der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi am Mittwoch bei einem Besuch in Ankara. Ein Datum zur Wiederaufnahme der Gespräche nannte er nicht. Sein türkischer Kollege sei in Kontakt mit der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton und dem iranischen Atomunterhändler Said Dschalili, um ein Datum für die Gespräche festzulegen, erklärte Salehi laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu. Er hoffe, dass das Datum in Kürze feststehe.

Die Verhandlungen liegen seit einem Jahr auf Eis. Zuletzt war Iran mit den Vertretern der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats - USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China - sowie Deutschlands im Januar 2011 in Istanbul zusammengekommen. Die Gespräche gingen jedoch ergebnislos zu Ende.

Iran hat die EU angesichts drohender Sanktionen vor Experimenten auf dem Ölmarkt gewarnt. »Die USA und einige europäische Länder sollten von Abenteuern auf dem weltweiten Ölmarkt absehen«, sagte Mohammad Ali Khatibi, iranischer Vertreter bei der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC), wie die Nachrichtenagentur Fars am Mittwoch meldete. »Denn Sanktionen gegen den iranischen Energiesektor werden die EU tiefer in die Rezession treiben.« Khatibi hatte in diesem Zusammenhang schon früher von einem »wirtschaftlichen Selbstmord der EU-Mitgliedsstaaten« gesprochen. Die Außenminister der 27 EU-Staaten wollen am Montag den Stopp der Öleinfuhren aus Iran beschließen.

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