Schnäppchenmarkt zu!

Kommentar von Thomas Blum

  • Lesedauer: 1 Min.

Die nun stillgelegte Webseite Mega-Upload war eine Fundgrube, ein Schnäppchenmarkt. Heruntergeladen werden konnte sämtlicher drollige kulturindustrielle Ramsch, den kein Mensch braucht und der das Dasein bunter macht: der neueste Detroit Techno, Pornos, die großen Schlager der Volksmusik. Den Betreibern war schnuppe, woher das Zeug kam. Solange es da herumlag und fleißig runtergesaugt wurde, floss Geld auf ihre Konten. Bislang war es nicht leicht, die Betreiber solcher Webseiten zu belangen: Man stelle in erster Linie Speicherplatz zur Verfügung und halte sich durchaus an das Copyright und die Urheberrechte, wurde von ihnen immer wieder betont. Eventuellen Rechteinhabern stünde es jederzeit offen, die Löschung von Material zu fordern, an dem sie die Rechte besitzen. Ein unfeines Geschäftsmodell.

Was jedoch die Gegenseite, die Unterhaltungskonzerne und ihre Juristen, die jedes kulturelle Erzeugnis nach dem potenziellen Gewinn beurteilen, den man mit ihm erzielen kann, und am liebsten jedes Gitarrenriff patentieren lassen würden, keineswegs zu sympathischen Zeitgenossen macht. Die Musikindustrie stört nicht, dass im Internet Profit gemacht wird. Es stört sie, dass er nicht von ihr gemacht wird.

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