Steueroasen bei Banken weiter hoch im Kurs

Attac legt aktualisierte Untersuchung vor

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (nd). Deutsche Großbanken sind weiterhin massiv in Steueroasen aktiv. Die Deutsche Bank hat die Zahl ihrer Niederlassungen an Schattenfinanzplätzen sogar deutlich erhöht, allein in Luxemburg sind 34 neue Aktivitäten hinzugekommen. Das ist das Ergebnis einer aktualisierten Untersuchung, die Attac am Freitag vorgelegt hat.

Für ihre Recherche durchforsteten Aktivisten des Netzwerks die Anteilsbesitzlisten von Deutscher Bank, Commerzbank, Unicredit, Postbank, Deka Bank sowie DZ Bank und glichen sie mit einer Aufstellung der Schattenfinanzplätze ab, die das Netzwerk Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network) 2009 erarbeitet hat. »Trotz Finanzcrash machen die Banken weiterhin lebhaft Geschäfte an jenen Orten, die hochriskante Spekulation erst ermöglicht und so die Finanzkrise mit verursacht haben«, sagte Jutta Sundermann von Attac. Auch die Spekulation mit Nahrungsmitteln organisierten sie von Steueroasen aus.

Der Bundesregierung warf Attac eine viel zu lasche Praxis im Umgang mit Steueroasen vor. So lässt das Gesetz zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung von 2009 zu, dass Länder nicht mehr als Steueroase gelten, wenn sie mit der Bundesregierung über den ohnehin schwachen OECD-Standard auch nur verhandeln. Deshalb gibt es für die Bundesregierung offiziell keine Steueroasen. Die G20-Staaten benennen dagegen 13 Steueroasen.

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