Der falsche Scheffel

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 1 Min.

Wir brauchen unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.« Das war die eine Botschaft von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière zur Eröffnung der 48. Münchener Sicherheitskonferenz (SiKo) gestern im Nobelhotel »Bayerischer Hof«. Gegenwärtig 7000 deutsche Soldaten auf drei Kontinenten, insgesamt seit 1991 über 300 000 im Auslandseinsatz - die Bundeswehr könne kämpfen und führen, die Bundesrepublik sei mit erheblichem Aufwand in diversen Rüstungsprojekten der NATO involviert. Aber natürlich müsse man angesichts der diversen Risiken und Bedrohungen die gemeinsame Anstrengungen verstärken, damit Europa in der Lage ist, stärker militärisch Verantwortung zu übernehmen. Das war die nach innen wie außen gerichtete zweite Botschaft der schwarz-gelben Bundesregierung zum Thema »Deutschlands Rolle in Europa und der Welt«. Und das ist meilenweit von einem komplexen Sicherheitsbegriff entfernt, der den globalen Problemen heute und morgen gerecht wird und der doch auch von SiKo-Leiter Wolfgang Ischinger so gern bemüht wird. Schon längst übernehme Deutschland mehr internationale Verantwortung, als es manchen Bürgern zu vermitteln sei, so de Maizière. Weil es der falsche Scheffel ist.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal