GdF ruft zum Solistreik auf

Fluglotsen sollen Arbeitskampf unterstützen

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Frankfurt am Main (nd-Öfinger). Der Arbeitskampf zwischen der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) und dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport um neue Tarifverträge für rund 200 Beschäftigte spitzt sich zu. So rief der GdF-Vorstand am späten Montagabend die in der GdF organisierten Fluglotsen bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) am Tower für Mittwoch zu einem sechsstündigen Solidaritätsstreik auf. Dies teilte GdF-Sprecher Matthias Maas am Dienstag mit.

Als Reaktion kündigte Fraport-Arbeitsdirektor Herbert Mai »juristische Schritte in Form einer einstweiligen Verfügung gegen den Solidarstreik« an. Die GdF-Führung wolle »einen Flächenbrand entfachen, der in keiner Weise gerechtfertigt ist«. Es könne nicht sein, dass die mit einem staatlichen Monopol ausgestattete bundeseigene DFS »von der GdF in einen privatrechtlichen Tarifstreit hineingezogen wird«, so Mai.

»Die Verhältnismäßigkeit bleibt bei diesem Unterstützungsstreik gewahrt«, erklärte hingegen Maas. Schließlich wolle die GdF »nicht ganz Deutschland bestreiken«. Es gehe »schon lange nicht mehr um eine Vergütungsanpassung, sondern einen geplanten Angriff auf das Grundrecht der Koalitionsfreiheit«, heißt es in einem Brief des GdF-Vorstands. Ein Fraport-Sprecher erwartete auf nd-Anfrage noch für Dienstagabend eine mündliche Verhandlung beim Frankfurter Arbeitsgericht darüber, ob der geplante Solidarstreik verhältnismäßig ist.

Ein Ausstand der Fluglotsen könnte die Starts und Landungen am größten deutschen Verkehrsflughafen völlig zum Erliegen bringen. Die dritte Streikrunde der Vorfeldmitarbeiter hatte am Sonntag begonnen und ist bis Donnerstagmorgen befristet. Über die vorab gestrichenen Starts und Landungen hinaus dürften auch am Dienstag streikbedingt wieder über 200 Flüge ausgefallen sein.

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