EU-Debatte zur Ukraine

Janukowitsch: Die Fans werden kommen

  • Lesedauer: 1 Min.
Das Europaparlament hat eine internationale und unabhängige Untersuchung über mutmaßliche Menschenrechtsverletzungen im Fall der inhaftierten ukrainischen Politikerin Timoschenko gefordert.

Kiew/Straßburg (dpa/nd). Zwei Wochen vor Beginn der Fußball-EM haben sich die Spitzen der Gastgeberländer Polen und Ukraine mit Nachdruck gegen einen Boykott des Turniers ausgesprochen. Er rechne ungeachtet des Streits um die inhaftierte Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko (51) mit einer erfolgreichen Europameisterschaft, sagte der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch der Zeitung »Segodnja«. Der polnische Regierungschef Donald Tusk betonte: »Es werden so ziemlich alle, die sich für Fußball interessieren, in Warschau und anderen polnischen Stadien sein, aber auch in die Ukraine fahren.«

Nach Ansicht des Europaparlaments sollte die EM Anlass zu Diskussionen über die Lage in der Ukraine sein. Politiker, die in die Ukraine reisten, sollten außerdem versuchen, politische Häftlinge zu besuchen, heißt es in einer Entschließung der großen Fraktionen des EU-Parlaments vom Donnerstag. Darin wird die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der Ukraine kritisiert, die Prüfung des Urteils gegen Timoschenko auf den 26. Juni zu vertagen. Es drohe eine Verschleppung des Verfahrens.

»Die Fans werden kommen. Die Diskussionen über einen Boykott haben doch ausschließlich einen politischen Hintergrund«, zeigte sich Janukowitsch zuversichtlich. Er schließe aber eine demonstrative Abwesenheit einiger westlicher Politiker nicht aus, die »ihr Verhältnis zum Problem Timoschenko ausdrücken wollen«, sagte der Staatschef.

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