Wagenknecht dementiert geplante Entmachtung Gysis
Neue Vorsitzende der LINKEN im nd-Interview: Ost-Landesverbände werden für neue Führung große Rolle spielen
Berlin (nd). Sahra Wagenknecht, Vizevorsitzende der Bundestagsfraktion der LINKEN, hat Behauptungen als »absurdes Gerücht« zurückgewiesen, dass sie alleinige Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl 2013 werden wolle. Unter Berufung auf Parteikreise hatte »Spiegel online« gemeldet, weder Wagenknecht noch Oskar Lafontaine wollten, dass Fraktionschef Gregor Gysi die LINKE in das Wahljahr führe. Indirekt begründet wurde dies mit Unzufriedenheit im Westen über Gysis Rede auf dem Parteitag in Göttingen. Dabei hatte Gysi einen »pathologischen« Zustand der Linksfraktion im Bundestag konstatiert und von Hass zwischen Abgeordneten gesprochen. »Selbstverständlich ist Gregor Gysi für die Bundestagswahl völlig unverzichtbar«, so Sahra Wagenknecht am Dienstag gegenüber »nd«.
Auch die neuen Vorsitzenden der LINKEN, Katja Kipping und Bernd Riexinger, hoben im »nd«-Interview die Bedeutung Lafontaines und Gysis gleichermaßen hervor. Ebenso wie Wagenknecht würden sie im Bundestagswahlkampf 2013 eine wichtige Rolle spielen. Kipping und Riexinger kündigten eine bessere Kommunikation mit den Landesverbänden der Partei an. Was die Ost-Landesvorsitzenden zu sagen hätten, werde eine wichtige Rolle spielen. Wieder politikfähig zu werden, das sei zentrale Aufgabe schon in den nächsten Wochen, sagte Riexinger. Auf dem Parteitag am Wochenende in Göttingen habe man es geschafft, beide »Traditionslinien« in der Parteiführung aufzunehmen und einen Generationswechsel herbeizuführen.
Zum Interview:
Die Kunst des Zuhörens
Mit Katja Kipping und Bernd Riexinger sprachen Uwe Kalbe und Aert van Riel.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.