Ägyptens Parlament aufgelöst

Geringe Beteiligung an Präsidentenwahlen

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Kairo (dpa/AFP). In einem Klima des Misstrauens verlief am Sonntag der letzte Tag der Präsidentenwahl in Ägypten. Vor vielen Wahllokalen verbrachten Beobachter der beiden Kandidaten die Nacht, um mögliche Betrugsversuche zu verhindern. Die Wahlkommission hatte nach dem ersten Tag der Stichwahl am Samstagabend erklärt, das Votum sei weitgehend sauber abgelaufen. Um das höchste Amt bewerben sich der Muslimbruder Mohammed Mursi, dessen Organisation für eine »islamische Renaissance« wirbt, und Ahmed Schafik, der unter dem frühen Präsidenten Husni Mubarak Minister und für kurze Zeit Ministerpräsident war. Ägyptische Kommentatoren sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Kandidaten voraus. Dem Rechtsanwälte-Syndikat zufolge hatte die Wahlbeteiligung am ersten Tag in den meisten Wahllokalen nicht einmal 15 Prozent betragen.

Nach der Annullierung der Parlamentswahl durch das ägyptische Verfassungsgericht hat der regierende Oberste Militärrat die Volksvertretung aufgelöst. Der Chef des Militärrats, Hussein Tantawi, habe das von den Islamisten dominierte Parlament in einem Schreiben darüber informiert, dass die Abgeordneten ohne Genehmigung keinen Zutritt zum Gebäude mehr hätten, berichtete die Nachrichtenagentur Mena am Samstag.

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