Empörung über Kahlschlag

Bäume in Rhön-Reservat großflächig gefällt

  • Lesedauer: 1 Min.

Erfurt (dpa/nd). Der jüngste Kahlschlag in der Kernzone des Biosphärenreservats Rhön ist ohne Wissen des Thüringer Forstministeriums erfolgt. Es habe nach Angaben des Ministeriums keinerlei Absprachen gegeben, wie von einer Mitarbeiterin der Reservatsverwaltung behauptet, erklärte der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses, Tilo Kummer, am Montag nach der Sitzung. Außerdem hätte bei so einem Eingriff die untere Naturschutzbehörde beteiligt werden müssen. Arbeits- und dienstrechtliche Verfahren gegen die Mitarbeiter seien eingeleitet.

Der Naturschutzbund (Nabu) hatte in einem Brief an Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz den großflächigen Holzeinschlag kritisiert. Im Naturschutzgebiet »Rhönkopf-Streufelsberg« waren großflächig Fichten, Douglasien und andere Bäume gefällt worden. Dabei sei es Sinn einer solchen Kernzone, sie vor menschlichen Eingriffen zu bewahren, damit dort die »Urwälder von morgen« entstehen könnten.

Auch die noch vorhandene Minengefahr an einigen Abschnittes des »Grünen Bandes« an der einstigen innerdeutschen Grenze war Thema der Sitzung. Die Landesregierung habe ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben, um die unterschiedliche Gefährdung der 42 betroffenen Flächen in Thüringen genauer zu bewerten. Die Stiftung Naturschutz habe ihre Areale bereits gekennzeichnet. Für die Ausschilderung privater Flächen sei das Innenministerium um Hilfe gebeten worden.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.