Klage gegen »grüne« Dosen

Umwelthilfe wirft Getränkedosenhersteller Verbrauchertäuschung vor

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (AFP/nd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht juristisch gegen einen der größten Getränkedosenhersteller Europas und dessen Slogan »Die Dose ist grün« vor. Wegen Verbrauchertäuschung reichte die Umweltorganisation vor dem Landgericht Düsseldorf Klage gegen die Ball Packaging Europe ein, teilte die DUH am Freitag mit. Nach Auffassung der Umweltschützer führt die Kampagne des Dosenherstellers Verbraucher systematisch in die Irre.

Durch den Aufdruck »die Dose ist grün« sollten Getränkedosen als umweltfreundliches und ökologisch verträgliches Produkt verkauft werden. Diese Behauptung sei aber unwahr, erklärte die Umwelthilfe.

Ball Packaging erklärte, eine von der DUH geforderte Unterlassungserklärung werde nicht unterzeichnet. Die Aussage »Die Dose ist grün« werde mit dem Zusatz »unendlich recycelbar« konkretisiert und so in einen sachlich korrekten Zusammenhang gestellt. Der Dosenhersteller betonte, dass die »unendliche Wiederverwertbarkeit« des für die Dosenherstellung verwendeten Metalls ein sachlich gut begründetes Umweltargument sei. In Deutschland würden heute fast hundert Prozent aller verkauften Getränkedosen recycelt, der Verwertungskreislauf sei fast geschlossen.

Dagegen bezeichnete die DUH die Dosen als Beispiel für Wegwerfmentalität. Sie werde bereits nach einmaliger Benutzung entsorgt und gehöre zu den Getränkeverpackungen, die die Umwelt am stärksten belasteten. Durch wenige zentralisierte Abfüllanlagen würden Dosen zudem über besonders lange Strecken transportiert. Foto: dpa/Jens Büttner

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