Jugendschutzsoftware blockiert Seiten

Kinder im Internet nicht allein lassen

  • Lesedauer: 2 Min.
95 Prozent der Eltern halten Jugendschutzprogramme am Computer für wichtig, aber nur 20 Prozent setzen diese wirklich ein. Dabei helfen Computerprogramme, damit Kinder sicher im Internet surfen.

Was das Kind am Computer tut - ist das seine »Privatsache«?

Das Internet ist ein öffentlicher Raum, im dem Kinder nicht allein gelassen werden dürfen. Das Gespräch darüber, welche Webseiten das Kind besucht, wo und mit wem es chattet, sollte deshalb alltäglich sein. So können Eltern im Notfall auch herausfinden, ob ein Kind im Netz gemobbt oder belästigt wird. Wer Zweifel am Internetverhalten seines Kindes hat, sollte sich nicht scheuen, den Seitenverlauf oder die Chronik im Browser anzuschauen, um zu sehen, welche Seiten das Kind besucht hat.

Wie können Eltern die ersten Schritte im Internet lenken?

Wichtig ist es, sich Zeit zu nehmen und gemeinsam mit dem Kind am Computer zu surfen. So können Eltern und Kind gemeinsam passende Kinder- und Jugendportale wie FragFinn oder Internauten entdecken. Speziell für das Kind eingerichtete Lesezeichen helfen ihm, die Seiten wiederzufinden.

Sollte man die Zeit begrenzen, die Kinder im Internet surfen?

So wie Eltern mit ihren Kindern eine Zeit fürs Fernsehen vereinbaren, können sie auch beim Computer gemeinsam entscheiden, wie lange das Internet genutzt werden darf. Betriebsprogramme oder eine Zusatzsoftware können bei der Umsetzung dieser Vereinbarungen helfen.

Sollten Eltern Seiten sperren?

Pornografische Seiten oder solche mit radikal-politischen Inhalten haben auf dem Bildschirm im Kinderzimmer nichts verloren. Einige Betriebssysteme haben unter der Systemsteuerung Einstellungen für Jugendschutz. Auch Browser bieten Filter gegen Gewalt- und Sexdarstellungen. Eltern sollten im PC für ihr Kind ein eigenes Nutzerprofil, auch Benutzerkonto genannt, anlegen, aus dem es die Filter nicht selbst entfernen kann. Es gibt zwei von der Kommission für Jugendschutzmedien geprüfte und anerkannte Jugendschutzprogramme, mit denen sich ungeeignete Seiten sperren lassen: das Programm JusProg und das Kinderschutz-Programm der Telekom.

Gibt es Software, die nur den Zugriff auf kindgerechte Seiten zulässt?

Unter dem Programm www.FragFinn.de findet sich zum Beispiel ein solches Programm. FragFinn, das unter Windows arbeitet, schafft einen geschützten Surfraum. Kinder können dann nur Seiten lesen, die von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter geprüft wurden.

Wie kann ich meinem Kind helfen, wenn es sich in Communities anmelden will?

Kinder unter 14 Jahren sollten sich im Web nicht mit ihrem Namen, sondern mit einem Fantasienamen anmelden. Auch sollte es tabu sein, Anschrift, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse öffentlich zugänglich im Netz zu hinterlassen. Eltern können dabei helfen, das Kreuz bei den Privatsphäreneinstellungen an der richtigen Stelle zu setzen. AFP/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal