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Freiheit, die ich meine

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Seitdem die Herren Kohl und Blüm uns erklären, wir sollten die „Talsohle“ nicht so tragisch nehmen, wir hätten doch nun die Freiheit, geht mir das Lied „Freiheit, die ich meine“ im Kopf herum. Gibt es denn eine für alle gleiche, gültige Freiheit?

Freiheit von Unterdrückung, Ausbeutung und Beschränkungen ist sicher ein hohes Ziel, für das es sich zu arbeiten lohnt. Seit Menschengedenken sehnt sich der einzelne nach Freiheit: Freiheit auch für Andersdenkende! Freiheit von Existenzangst, Not und Unsicherheit! Freiheit zur individuellen Entwicklung und sozialen Gerechtigkeit! Haben wir all das?

Mir scheint, jene Freiheit, die der Bundeskanzler meint, ist eine andere. Wohl mehr eine der Herrschenden und Besitzenden, eine Freiheit, in der sich mit dem Gebrauch der Ellenbogen auch mehr Egoismus und Brutalität entwickelt. Wenn die freie Marktwirtschaft eine so „freiheitliche Ordnung“ ist, warum muß der einzelne sich da so um seinen Arbeitsplatz sorgen, um sein Geld von Behörde zu Behörde laufen, um eine Lehrstelle bangen? Reise- und Konsumfreiheit sind schon viel, aber setzen doch die Möglichkeiten ihrer Realisierung voraus. Haben wir alle das?

Dr. Horst Parlow, Neubrandenburg, 2000

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