Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Osteuropa hat Schulden von 150 Milliarden Dollar

  • Lesedauer: 2 Min.

Bonn (dpa/ND). Die Staaten des ehemaligen Ostblocks einschließlich Jugoslawiens haben derzeit etwa 150 Milliarden Dollar (240 Milliarden DM) Schulden im Ausland. Der größte Teil, mindestens 65 Milliarden Dollar, entfallen auf die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).

Einen genauen Überblick über die Verpflichtungen, die in der UdSSR früher ohne Garantie der staatlichen Außenhandelsbank eingegangen wurden, hat die Bundesregierung derzeit nicht. Anfang Januar unterzeichneten acht GÜS-Republiken - die Ukraine nicht eine Vereinbarung, mit der sie die Schulden anerkennen. Die Tilgung von Krediten westlicher Geberländer aus den Jahren 1990 und früher wird damit ausgesetzt, Zinsen müssen aber gezahlt werden. Rußland hat inzwischen erklärt, daß es auch hierbei Schwierigkeiten geben könne. Das Pariser Abkommen betrifft nicht die Schulden bei privaten Banken, die etwa die Hälfte der Auslandsschulden der Ex-UdSSR ausmachen.

Zweitgrößter osteuropäischer Schuldner ist nach Kenntnis der Bundesregierung Polen mit 23 Milliarden Dollar. Seine Schulden bei westlichen Regierungen waren im April vorigen Jahres zur Hälfte erlassen worden. Drittgrößter Schuldner ist Ungarn mit 21,3 Milliarden Dollar. Ebenso wie die Tschechoslowakei, deren Auslandsschulden etwa 7,9 Milliarden Dollar betragen sollen, kam Ungarn bisher noch ohne Umschuldungen über die Runden. Die CSFR hatte früher schon zurückhaltend Westkredite aufgenommen. Ungarn, das die höchste Pro-Kopf-Verschuldung der ehemaligen Ost-

blockstaaten aufweist, gelang es, immer neue Kredite zu bekommen, so daß die alten zurückgezahlt werden konnten.

Bulgarien mit derzeit elf Milliarden Dollar Auslandsschulden erhielt im April 1991 erstmals eine Umschuldungshilfe in Höhe von 700 Millionen Dollar für ein Jahr. Rumäniens Verbindlichkeiten belaufen sich auf 3,2 Milliarden Dollar. Jugoslawien, das 16,9 Milliarden Dollar Schulden hat, erhält seit Ausbruch des Bürgerkrieges im Sommer vorigen Jahres keine Kredite mehr. Es zahlt seitdem auch fast nichts mehr zurück.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal