Ohne Hingabe

SPD-Politiker wollen weniger Beamte

  • Matthias Koch
  • Lesedauer: 1 Min.
Das Letzte am vorletzten Tag des Jahres. Gestern schüttete eine Gruppe einflussreicher jüngerer (!) SPD-Politiker Wasser auf die Mühlen der geplagten Volksseele. Das Berufsbeamtentum müsse auf Bereiche reduziert werden, in denen es eine sinnvolle Schutzfunktion habe. Peng! Auf diese Idee haben wir schon lange gewartet. Gleiches Kündigungsrecht für alle - die letzten sicheren Arbeitsplätze dieses Landes gehören abgeschafft. Schützenswert seien materielle und körperliche Werte. Soll heißen: Von den derzeit rund 1,8 Millionen Beamten in Deutschland würden nur noch knapp 640000 Beamte für Polizei, Justiz, Finanzverwaltung, Bundeswehr und Auswärtiges Amt benötigt. Das geistige Wohl soll dagegen auf der Strecke bleiben. Bei verbeamteten Lehrern und Professoren wären die Kosten für Pensionen zu teuer. Damit liegt der schwarze Peter mal wieder bei den Lehrern, die in Zukunft mit dem gleichen Nervenkostüm aber weniger staatlicher Rückendeckung die verarmte Generation der Agenda-2010-Kinder unterrichten müssten. Die Sache hätte aber auch ein »Gutes«. Das Treueverhältnis zum Staat ist nicht mehr gefragt. Die Schüler können dann ohne volle Hingabe auf den Lebensweg gebracht werden. Und mit dem Wegfall des Streikverbots nehmen bei Protesten an Schulen und Unis wenigstens mehr Ex-Beamte teil.
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