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  • Sport
  • Siegerehrung in der Schach-Olympiade

Die allerletzten Medaillen der DDR

  • Lesedauer: 2 Min.

Die letzten Medaillengewinner der DDR: Horst Rittner, Volker-Michael Anton, Horst Handel, Heinrich Burger und Dr. Fritz Baumbach (von links). Zum Sextett gehört noch Hans-Ullrich Grünberg Telefoto: dpa

Das Kuriösum fand am Sonnabend im Magdeburger Hotel „Ratswaage“ statt. Normalerweise beanspruchen Siegerehrungen der Olympiaden im Fernschach kaum öffentliches Interesse. Ganz anders beim offiziellen Abschluß der X. Olympiade, die bereits am 15. November 1987 begonnen hatte. Mittendrin krempelte sich die Welt um, doch der Fernschach-Rhythmus blieb unberührt davon. Es wurde zu Ende gebracht, was in einer anderen Welt begonnen hatte.

So konnte man sich bei der Siegerehrung ein paar Jahre zurückversetzt fühlen. Auf einem Tableau war die offizielle Endplazierung der Mannschaften dokumentiert:

1. Sowjetunion 2. GB/England 3. Deutsche Demokratische Republik 4. CSSR

Drei Länder im Spitzenquartett, die nicht mehr existieren. Auf diese historische Einmaligkeit bezog sich in seiner Ansprache auch der Präsident des Deutschen Fernschachbundes, Dr. Fritz Baumbach. Der Präsident der Internationalen Fernschach-Organisation, Henk Mostert (Niederlande), wür-

digte die Leistungen und überreichte die Medaillen. Er erklärte gegenüber dpa: „Trotz der Probleme durch die politischen Wandlungen wollten wir den damals angetretenen Taems Gelegenheit geben, ihre Partien zu Ende zu spielen.“ „Die Medaillen gab's natürlich ohne Hymne“, schilderte Heinrich Burger aus Birkenwerder, einer aus dem DDR-Sextett, die nüchterne Zeremonie, mit der um 14.30 Uhr die DDR-Sportgeschichte endgültig beschlossen wurde. „Die DDR-Mannschaft stand im Mittelpunkt des Interesses. Fotografen, Kameraleute - alle wollten diesen historischen Augenblick festhalten“, sagte Burger.

Seit Dezember 1992 läuft bereits die XI. Fernschach-Olympiade. Aus der bronzenen DDR-Mannschaft spielen Dr. Fritz Baumbach, Volker-Michael Anton und Heinrich Burger in der deutschen Mannschaft mit. „Wir stehen derzeit sehr gut und haben beste Aussichten auf den Titel“, so Heinrich Burger, der bereits acht seiner 12 Partien (es spielen 13 Mannschaften) beendete, davon vier gewann und viermal remis spielte. „Mir fehlen nur noch eineinhalb Punkte zum Großmeistertitel.“

WOLFGANG RICHTER

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