Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Parteien ziehen hinter den Kulissen am MDR

Die CDU-Hausmacht beim Mitteldeutschen Rundfunk ist wachsendem Druck von der SPD ausgesetzt Von THOMAS WISCHNEWSKI, Maqdeburq

  • Lesedauer: 1 Min.

Die drei CDU-dominierten Landesregierungen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen waren sich schon früh einig: Die Führungsetagen der drei Landesfunkhäuser des Mitteldeutschen Rundfunks und der MDR-Zentrale sollten mit Parteibuchsoldaten der CDU besetzt werden. Die SPD ging dagegen nahezu leer aus. Damit war die eherne Proporz-Regel der ARD - eins rechts, eins links - durchbrochen. Nirgendwo haben sich Regierungsparteien einen Sender so unverfroren unter den Nagel gerissen wie beim MDR. Genutzt hat das der CDU wenig: Seit den Landtagswahlen 1994 hat die SPD ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.

Den veränderten Machtverhältnissen ist MDR-Intendant Udo Reiter auf seine Weise gerecht geworden. Vorzeitig muß der Direktor des Landesfunkhauses Magdeburg, Ralf Reck, seinen Stuhl räumen. Ein Schachzug, mit dem Reiter seine Drei-Länder-Anstalt zusammenhalten will. Allzu offensichtlich hatte sich Reck, der aus Hamburg nach Magdeburg gekommen war, bei der CDU angebiedert und zum Stichwortgeber vor allem für Ex-Ministerpräsident Münch (CDU) degradiert.

Reck hatte bei der Auswahl von Führungsleuten im TV-Bereich weniger auf fachliche Qualitäten als auf das Partei-

buch gesetzt. Zahlreiche Journalisten haben das Landesfunkhaus Magdeburg in den vergangenen vier Jahren unter Protest verlassen.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.