Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Präsidentschaft und EU-Troika

  • Lesedauer: 2 Min.

Alle halbe Jahre jeweils zum 1. Januar und 1. Juli wechselt zwischen den Mitgliedstaaten die Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union; dem zentralen Beschluß- und Lenkungsorgan. Im Art. 146 des Vertragswerkes von Maastricht heißt es dazu: „Der Rat besteht aus je einem Vertreter jedes Mitgliedstaats auf Ministerebene, der befugt ist, für die Regierung des Mitgliedstaates verbindlich zu handeln. Der Vorsitz im Rat wird von den Mitgliedstaaten nacheinander für je sechs Monate wahrgenommen, und zwar in einer vom Rat einstimmig festgelegten Reihenfolge“

Diese Reihenfolge haben die Staats- und Regierungschefs der EU auf einer Gipfelkonferenz am 10./11. Dezember 1993 nach einem Prinzip festgelegt, daß drei kleine Staaten nicht nacheinander die Präsidentschaft übernehmen sollen. Ein „großer“ Staat muß immer dabei sein. Nationale Ereignisse sind kein formelles Hindernis für die Ausübung, doch da in der Praxis Schwierigkeiten möglich sind, kann der Rat auf Vorschlag der betreffenden Mitgliedstaaten einstimmig beschließen, daß ein Mitgliedstaat den Vorsitz in einer anderen Periode als der beschlossenen ausübt.

Mit dem Wechsel der Rats-Präsidentschaft - derzeit hat sie Italien inne - ist dann auch in den 20 Ministerräten, aus denen dieser Rat besteht, derjenige der 15 Fachminister Vorsitzender, dessen Land die Präsidentschaft innehat. Zum anderen ändert sich der Vorsitz im Europäischen Rat, in dem die Staats- und Regierungschefs sowie der Präsident der EU-Kommission mindestens zweimal jährlich zur Entscheidung in Grundsatzfragen zusammenkommen.

Die Präsidentschaft im Rat der EU berechtigt dazu, zu bestimmen, wann welche Ministerräte tagen und was auf der jeweiligen Tagesordnung steht. Um zu verhindern, daß der Ratspräsident diese Art von „Richtlinienkompetenz“ zu sehr für seine nationalen Interessen nutzt, bildet er mit seinem Vorgänger und seinem Nachfolger die sogenannte „Troika“ Sie sorgt nicht nur für Kontinuität in der europäischen Politik, sondern repräsentiert die Europäische Union auch nach außen. In diesem Halbjahr besteht sie also aus Spanien, Italien und Irland.

ProfDr BERND HÖLZER

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.