Quecksilber
(dpa/ND). Spezielle Zahnpasta kann nach Expertenaussagen den Quecksilbergehalt im Körper nicht nennenswert verändern. »Was man beim Zähneputzen von Amalgam-Plomben freisetzt, ist so wenig relevant im Vergleich zum gesamten Tag, dass es nicht ins Gewicht fallt«, sagte Prof. Stefan Halbach vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg bei München. »Wenn man Probanden intensiv Zähne putzen lässt, haben Sie am Ende keine erhöhte Quecksilber-Konzentration im Urin«, ergänzte er mit Verweis auf eine Studie von Prof. Rainer Schiele an der Uniklinik Jena.
Am Donnerstag hatte ein Tübinger Unternehmen eine Zahncreme als »Amalgam-Blocker« vorgestellt. Durch die Verwendung von kleineren und nicht scharfkantigen Putzkörpern in der Zahncreme solle die Paste die Quecksilber-Ausdünstung im Mund reduzieren und durch einen Komplexbildner das Quecksilber aus dem Verkehr ziehen.
Auch diese Aussage sei mit den Studien von Prof. Schiele weitgehend widerlegt worden, sagte Halbach. Die Tübinger Zahnpasta habe in einer Studie mit 19 anderen den gleichen Effekt wie Kinderzahnpasta gehabt.
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.