Nichts getan

Jörg Meyer über die Zunahme rechtsextremer Einstellungen

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Deutschen rücken rechts zusammen. Forscher warnen angesichts der steigenden Zahlen vor einer weiteren Zunahme rechtsextremer Einstellungen und prognostizieren, dass es noch schlimmer kommen kann, wenn es auch hier mit der Wirtschaft weiter bergab geht. Ihr Fazit: Es muss alles dafür getan werden, die Demokratie zu stärken, in Bildung zu investieren. Bildung ist nach wie vor der beste Impfstoff gegen braunes Gedankengut. Es sind seit Jahren die immer gleichen Mahnungen. Zu den Ergebnissen kommen die Autoren der »Mitte«-Studien 2006. Auch Wilhelm Heitmeyers Langzeituntersuchung zu den »Deutschen Zuständen« kam zehn Jahre lang zu diesen Ergebnissen – bis sie 2011 eingestellt werden musste, weil kein Geld mehr da war.

Besonders auffallend: Die jungen Ostdeutschen haben die Alten bei extrem rechten Einstellungen überholt. Damit ist jedoch mit dem Vorurteil zumindest ein bisschen aufgeräumt, dass alles, was im Osten rechts ist, ein Ergebnis der DDR sei. Es sind in hohem Maße wirtschaftliche Abstiegsängste, die Menschen nach »einfachen« Lösungen suchen lassen: Autorität, Führer, Ausländer raus – vor allem da, wo es am wenigsten Migranten gibt. Aber was begründet das? Freigesprochen ist damit niemand, der sein Heil im braunen Sumpf sucht – aus welchen Gründen auch immer. Ach ja, und den üblichen mahnenden Satz an die Politik, betreffend NSU, Verfassungsschutz, Kristina Schröder, die Asyldebatte und den Herrn Friedrich von der CSU ... den sparen wir uns an dieser Stelle, gelle?

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