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Drei Podestplätze auf Olympiaschanze

Severin Freund und Richard Freitag beim Weltcup in Sotschi Zweite, Andreas Wellinger Dritter

  • Erik Roos, SID
  • Lesedauer: 3 Min.
Sotschi 14 Monate vor Olympia: Die Skispringer testeten beim Weltcup in Krasnaja Poljana die Olympiaschanzen. Beim ersten Springen auf der Normalschanze verpasste Severin Freund als Zweiter seinen dritten Saisonsieg. Am Sonntag sorgten Richard Freitag als Zweiter und Andreas Wellinger als Dritter für zwei weitere Podestplätze.

Severin Freund setzte seinen Höhenflug im russischen Sotschi fort und verteidigte das Gelbe Trikot des im Gesamtweltcup Führenden. Der 24-Jährige aus Rastbüchl zeigte auf der kleinen Olympiaschanze starke Sprünge auf 101,5 und 105,5 Meter und musste mit 265,4 Punkten als Zweiter nur dem Gewinner der vergangenen Vierschanzentournee, Gregor Schlierenzauer (Österreich/270,7), den Vortritt lassen.

»Podest ist immer super«, sagte Freund, der beim vierten Weltcup des WM-Winters zum dritten Mal auf das Podium hüpfte. Ihm gelang im zweiten Durchgang sogar der weiteste Flug des Tages, der ihn noch um zwei Positionen nach vorn brachte. Doch Schlierenzauer, der den 42. Sieg seiner Karriere feierte, brachte seine Halbzeitführung souverän ins Ziel. »Wir sind im Moment nah an den Österreichern dran«, sagte Freund, der beim zweiten Springen am Sonntag Fünfter wurde und das Gelbe Trikot des Führenden in der Weltcupgesamtwertung mit 340 Punkten vor Schlierenzauer (288) verteidigte.

Rang drei beim ersten Weltcupspringen auf russischem Boden ging mit Andreas Kofler an einen weiteren Österreicher. Der 22-jährige Schlierenzauer setzte derweil seine Rekordjagd fort und kann Skisprunglegende Matti Nykänen schon bei der Vierschanzentournee einholen. Der Finne kam in seiner Karriere auf bislang unerreichte 46 Weltcupsiege.

Erstmals in diesem Winter schafften am Sonnabend alle sieben DSV-Adler den Sprung in die Punkte: Richard Freitag (Aue), zur Halbzeit noch starker Dritter, holte als Sechster den ersten Top-10-Platz des WM-Winters. So war Bundestrainer Werner Schuster mit seinem Team mehr als zufrieden: »Wir haben uns gut angefreundet mit dieser Schanze. Es ist toll, dass alle in den Punkten gelandet sind.«

Michael Neumayer (Berchtesgaden) wurde Achter, Youngster Andreas Wellinger (Ruhpolding) und Andreas Wank (Oberhof) teilten sich den elften Rang. Der erst 17-jährige Wellinger ist im Gesamtweltcup mit 188 Punkten als Sechster nach fünf Weltcups weiterhin zweitbester Deutscher.

Am Sonntag sprangen dann erneut auf der Normalschanze Richard Freitag und Andreas Wellinger auf das Podest. Mit Rang zwei und drei krönte das Duo den überragenden Auftritt der DSV-Springer. Freitag lag nach Sprüngen auf 100 und 102,5 Meter um 0,1 Zähler vor Wellinger, der mit 100,5 und 103 Metern erstmals auf das Podium kam.

Beim Sieg des Österreichers Kofler feierte Karl Geiger (Oberstdorf) zudem mit Rang sechs unmittelbar hinter Freund das beste Ergebnis seiner noch jungen Karriere, Andreas Wank wurde Zehnter. Freund sprang 100 und 103 Meter, Geiger landete bei 101 und 101,5 Metern.

Echte Winteratmosphäre kam rund um die Olympiastadt von 2014 an beiden Tagen allerdings nur selten auf. Während an der Schwarzmeerküste frühlingshafte Temperaturen von bis zu 15 Grad herrschten, gab es am Sonnabend an den Schanzen im 60 Kilometer entfernten Krasnaja Poljana sechs Grad und Nieselregen. Auch die Umgebung präsentierte sich im schlammigen Braun einer riesigen Baustelle. »Es sieht alles ziemlich nach Baustelle aus. Aber die Schanze war perfekt präpariert, Kompliment«, meinte Neumayer.

Bei den Frauen wurde Carina Vogt Fünfte

Carina Vogt muss auch nach dem Wochenende in Sotschi weiter auf den ersten Weltcuppodiumsplatz ihrer Karriere warten. Die 20-Jährige aus Degenfeld landete am Sonntag auf der neuen Olympiaschanze mit 215,8 Punkten auf einem guten fünften Platz, nachdem sie tags zuvor auf Rang acht gesprungen war. Weltmeisterin Daniela Iraschko (Österreich) musste sich ihren ersten Saisonsieg mit der punktgleichen Französin Coline Mattel (beide 231,1) teilen.

Die Japanerin Sara Takanashi wurde Dritte (228,9) und übernahm trotz bislang schwächster Saisonleistung die Führung im Gesamtweltcup (240) vor Titelverteidigerin Sarah Hendrickson (USA/216), die zum Auftakt gewonnen hatte, dieses Mal aber nur Siebente wurde. Vogt ist Gesamt-Sechste (127).

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