Unter Bedingungen: Israels Präsident zu Gesprächen mit Hamas bereit

Schimon Peres auf Konfrontationskurs mit eigener Regierung / Wahl zwischen „Gewehren oder Frieden"

  • Lesedauer: 2 Min.
Jerusalem (AFP/nd). Israels Präsident Schimon Peres hat einen Dialog mit der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas nicht ausgeschlossen, als Bedingung aber deren Abkehr von der Gewalt und die Anerkennung des Staates Israel durch die Hamas gefordert. „Es ist nicht falsch, mit der Hamas zu sprechen, vorausgesetzt man erhält eine Antwort", sagte Peres am Montag bei einem Empfang für die Führer der christlichen Kirchen in Jerusalem anlässlich des neuen Jahres. Bereits am Sonntag hatte sich Peres vor dem israelischen diplomatischen Corps für die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen mit den Palästinensern ausgesprochen.

Peres, dessen Staatsamt im Wesentlichen repräsentative Pflichten umfasst, setzte sich mit seinen Äußerungen in Widerspruch zur politischen Linie der rechtskonservativen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und dessen Likud-Partei. Die Likud-Partei kritisierte Peres prompt scharf: Der Präsident sei vom Volksempfinden abgekoppelt, hieß es in einer Erklärung.

Peres antwortete darauf am Montag, dass von Frieden zu reden, „nicht politisch" sei, sondern „eine Grundsatzfrage". Israel habe einen Friedensprozess mit den Palästinensern begonnen und „muss die Verhandlungen wieder aufnehmen". Wenn die Hamas die internationalen Bedingungen achte, „können wir mit ihnen in Verhandlungen treten". Es gebe die Wahl zwischen „Gewehren oder Frieden". Die Gespräche mit den Palästinensern über eine Konfliktlösung stehen seit September 2010 still.

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