Blutbad nach Geiselnahme in Algerien

Kidnapper verlangen Ende der Mali-Invasion

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Algier/Bamako (dpa/nd). Die Geiselnahme islamistischer Terroristen auf einem Gasfeld in Algerien hat offenbar zu einem Blutbad geführt. Ein Sprecher der Islamisten sagte der mauretanischen Nachrichtenagentur ANI, bei einem Luftschlag des algerischen Militärs seien am Donnerstag 35 Geiseln und 15 Kidnapper getötet worden. Weitere sieben Geiseln sollen sich noch in der Gewalt der Entführer befinden. Die norwegische Regierung bestätigte am Mittag in Oslo, dass sie von Algerien offiziell über eine laufende Militäraktion auf dem Gasfeld In Amenas informiert worden sei. Unter den Geiseln sind neun Norweger.

Über den Hergang der Aktion und die tatsächliche Zahl der Opfer wurde bis zum Nachmittag nichts bekantgegeben. Die Islamisten hatten am Mittwoch gegenüber ANI gedroht: »Wir werden alle Geiseln töten, sollte die algerische Armee versuchen, sie mit Gewalt zu befreien.« Sie hatten am Mittwoch auf dem Gasfeld im Osten des Landes Dutzende westliche Arbeiter in ihre Gewalt gebracht und zwei Menschen getötet. Das algerische Militär hatte die Anlage daraufhin umstellt und alle Verhandlungen abgelehnt. Hinter der Geiselnahme steht nach algerischen Angaben die Organisation Al Qaida im Islamischen Maghreb. Die Rebellen fordern ein Ende der Mali-Intervention.

Die Ansar Din, eine der Rebellengruppen in Mali, bestreiten allerdings jede Verbindung zu den Terroristen. »Wir haben keinen Grund, dort zu sein«, sagte ein Sprecher der Tuareg-Gruppe gegenüber dpa.

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