Gerechter Wahlkampf

Fabian Lambeck über SPD und CDU

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: 1 Min.

Jetzt singen SPD und CDU gemeinsam das Hohelied von der Gerechtigkeit. Beide Parteien haben offenbar unabhängig voneinander ihr Wahlkampfthema entdeckt. Andererseits liegt derzeit wohl nichts näher. Schließlich belegt jede entsprechende Umfrage, wie sehr die Bundesbürger das Auseinanderdriften dieser Gesellschaft verunsichert.

Unions-Fraktionschef Volker Kauder beteuert nun, die Gerechtigkeit ins Zentrum des CDU-Bundestagswahlkampfs rücken zu wollen. Weil er selbst nicht so genau begründen kann, warum das Thema seiner Partei plötzlich so wichtig ist, verweist er auf das christliche Menschenbild der CDU. Dieses hinderte die Union aber nicht daran, im Wahlkampf 2005 mit einer strikt neoliberalen Agenda anzutreten.

Weitaus ehrlicher fällt die Begründung von Schleswig-Holsteins SPD-Chef Ralf Stegner aus. Es gehe, so Stegner, vor allem darum, Linkspartei und Piraten die Stimmen abzujagen. Nun gehört der Fliegenträger zum linken Flügel seiner politisch nicht mehr so einfach zu verortenden Partei, aber auch seine Seeheimer Kollegen werden wohl für die Dauer des Wahlkampfes etwas Kreide fressen und in das Mantra von Steuererhöhungen für Reiche und Mindestlöhnen einstimmen. Da derzeit alle Zeichen auf Große Koalition stehen, kann man ruhig versprechen, was das Zeug hält. Da haben die Genossen ja Erfahrung.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal