EU setzt auf Truppen aus Afrika
Traoré: Keine Gespräche mit Islamisten
Brüssel/Bamako (AFP/nd). Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) setzt im Mali-Konflikt auf eine Unterstützung der afrikanischen Truppen, um die französische Armee zu entlasten. »Die beste Entlastung Frankreichs ist es jetzt, die afrikanischen Truppen zu befähigen, ihrer Verantwortung im Norden Malis nachkommen zu können«, sagte Westerwelle am Donnerstag in Brüssel am Rande eines Treffens der EU-Außenminister. »Dementsprechend arbeiten wir mit logistischer Unterstützung, aber auch mit einer Ausbildungsmission.«
Die EU-Mission soll ihren Einsatz in den kommenden Wochen beginnen. Die EU-Außenminister berieten am Donnerstag in Brüssel über die Situation in Mali, wo die reguläre Armee gemeinsam mit französischen Truppen gegen islamistische Gruppen aus dem Norden des Landes kämpft.
Malis Übergangspräsident Dioncounda Traoré lehnt Gespräche mit den Islamisten ab. Er sei aber bereit, sich mit Tuareg-Vertretern aus der Region zu treffen, sagte Traoré am Donnerstag dem französischen Radiosender RFI. Es solle Friedensgespräche zwischen der malischen Regierung und »legitimen Vertretern« des Nordens geben. Traoré will aber keine Vertreter der drei mit Al Qaida verbundenen Islamistengruppen treffen, die den Norden des Landes im vergangenen Jahr unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Ansar Dine sei weder qualifiziert noch glaubhaft für einen Dialog - in welche Kleidung sie sich auch hüllen werden«, sagte der Übergangspräsident. Ansar Dine gilt als Verbündete des Terrornetzwerkes Al-Qaida im Islamischen Maghreb.
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