Für Geschichte ohne Lücken

Klaus Joachim Herrmann über helfende Kritik

  • Lesedauer: 1 Min.

Sicher ist es einfacher, Zustände zu beklagen als für Abhilfe zu sorgen. Genau das versucht die Initiative »Kolonialismus im Kasten«. Kritik an der Darstellung von Kolonialgeschichte im Deutschen Historischen Museum verbinden fünf Wissenschaftlerinnen mit einer eigenen Darstellung. Schon vor drei Jahren führten sie »kritische Rundgänge« und brachten ihre Kenntnisse deutscher Kolonial-, Migrations- und Rassismusgeschichte ein. (nd vom 27.9. 2010)

Was »versteckt und verharmlost« sei, wollen Manuela Bauche, Dörte Lerp, Susann Lewerenz, Marie Muschalek und Kristin Weber ans Licht holen. Ihnen war ein Schaukasten mit Erinnerungsstücken wie einem Gemälde des Kilimandscharo, der Uniform eines Kolonialsoldaten, und einem Album mit Folter- und Mordszenen »mehr Rumpelkammer eines Kolonialbeamten denn Museumsvitrine«.

Aber sie machen etwas draus. Mit Blick auf Exponate und in Lücken laden die fünf Expertinnen ein, darüber nachzudenken, wie die Geschichte des deutschen Kolonialismus behandelt wird und warum sie so wenig präsent sei. Das dürfte den Blick weiten und kann damit wahrlich als helfende Kritik gelten.

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