Elementare Bürgerrechte werden vorenthalten
Der Asylsuchende Houmer Hedayatzadeh über den Erfolg der Flüchtlingsproteste im letzten Jahr
Vom 1. bis 3. März findet in München ein Kongress der Flüchtlingsbewegung statt. Er wird vom »Aktionskreis unabhängig protestierender Flüchtlinge« veranstaltet. Mit dabei ist der Iraner Houmer Hedayatzadeh, Student der Elektrotechnik, der aus politischen Gründen Asyl in Deutschland beantragt hat. Im nd-Interview erklärt der 23-Jährige, dass es nach einem Jahr zahlreicher Aktionen Zeit sei, die Protestbewegung theoretisch zu analysieren. »Es ging um die Überwindung der Isolation, die uns aufgezwungen wird und darum, die Öffentlichkeit über unsere Lebensbedingungen in den Asylbewerberheimen zu informieren«, lautet seine Bilanz. Das größte, weiterhin bestehende Problem sieht Hedayatzadeh darin, dass Flüchtlingen nach wie vor elementare Bürgerrechte wie die Wahl des Aufenthaltsortes vorenthalten werden. Deshalb müsse der Protest fortgesetzt werden.
Ähnlich sehen dies die Flüchtlinge, die seit zwei Monaten in der Wiener Votivkirche ausharren. Viele der Protestierenden haben inzwischen einen negativen Asylbescheid erhalten. Einige sind jedoch nach Auskunft von Caritas-Sprecher Klaus Schwertner nur deshalb »illegal«, weil sie wegen ihres Kampfes in der Kirche Einspruchsfristen versäumt haben. Obwohl aich die österreichische Politik nicht bewegt, haben die Flüchtlinge in Wien in Hoffnung noch nicht verloren. Gestärkt werden sie durch immer wieder stattfindende Solidaritätsdemonstrationen und -aktionen wie zuletzt am vergangenen Wochenende.
Lesen Sie das gesamte Interwiew von Rudolf Stumberger sowie den Beitrag unseren Autoren in Wien, Hannes Hofbauer, in der Freitagsausgabe des »nd«. Für Nutzer des Print-, Kombi- bzw. Online-Abos ist es über »mein nd« zugänglich.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.