Streik in Guantanamo
24 Verschleppte verweigern Nahrungsaufnahme
Washington (AFP/nd). Im US-Gefangenenlager Guantanamo befinden sich nach Angaben der dortigen Leitung mittlerweile 24 Häftlinge im Hungerstreik. Acht von ihnen würden künstlich ernährt, sagte der für die Kommunikation verantwortliche US-Offizier Robert Durand am Dienstag (Ortszeit). Vor gut einer Woche hatten in dem Gefängnis seinen Angaben zufolge 15 Insassen begonnen, die Nahrung zu verweigern. Die Zahl der künstlich Ernährten sei stabil geblieben.
Als »schlicht unwahr« bezeichnete Durand Berichte, wonach die Mehrheit der Guantanamo-Häftlinge im Hungerstreik sein soll. Das hatte zuvor eine Gruppe von rund 50 Anwälten, die den Großteil der 166 Insassen vertreten, erklärt. Angaben der Organisation Center for Constitutional Rights zufolge, die mehrere der auf den US-Stützpunkt an der Ostspitze Kubas Verschleppten vertritt, verloren einige Häftlinge bereits mehrere Dutzend Kilo Gewicht. Den Behörden warf sie vor, das Ausmaß des Protestes zu verschleiern.
Grund für die Nahrungsverweigerung ist den Vertretern zufolge die Durchsuchung persönlicher Dinge. Dabei sollen Wärter auch erneut unangemessen mit Ausgaben des Korans umgegangen sein.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.