Baustopp in Pascua Lama
Gericht in Chile gibt Klage indigener Anwohner recht
Der Spruch »Wasser ist mehr wert als Gold«, der seit Eröffnung des binationalen Bergbauprojekts Pascua Lama der Firma Barrick Gold auf der Grenze von Chile und Argentinien auf die möglichen Umweltfolgen des Tagebaus aufmerksam macht, hat jetzt rechtlichen Zuspruch erhalten. Indigene Anwohner vom Volk der Diaguita haben geklagt, dass die Arbeiten an der Mine zu hohen Anteilen von Arsen, Aluminium, Kupfer und Sulfaten im Fluss Estrecho führten, der inmitten der Atacamawüste Wasser für eine Oase spendet, an deren Quelle vor vier Jahren die Arbeiten an Pascua Lama begonnen hatten. Sprecher des kanadischen Bergbaukonzerns äußerten sich bislang nicht zu dem Urteil. Die Barrick Gold steht diversen Anklagen in Chile und Argentinien gegenüber. Erst kürzlich wurde sie mit einer Strafe von fast 200 000 Euro aufgrund fehlender Aufsicht im Wasser- und Gletscherschutz von der chilenischen Umweltbehörde Comisión de Evaluación Ambiental belangt.
Die Arbeiten am Projekt auf argentinischer Seite sollen derweil fortgesetzt werden. Umweltaktivisten hoffen, dass sich die argentinischen Gerichte an den chilenischen Kollegen ein Beispiel nehmen. Seit Mitte letzten Jahres steht eine öffentliche Anhörung vor dem Obersten Gericht Argentiniens aus. Für die Minen Pascua Lama sowie Veladero im Biosphärenreservat San Guillermo wurde die fehlende Zahlung einer obligatorischen Umweltversicherung eingeklagt. Der Kreis um Barrick Gold wird enger. Greenpeace sendet gerade einen TV-Spot, der zum Schutz des vom Aussterben bedrohten Puma aufruft, der im Gebiet von Veladero und somit auch von Pascua Lama in den Anden seine Heimat hat.
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