Boston-Anschlag: Linkspartei warnt vor voreiligen Schlüssen

Merkel und Westerwelle verurteilen Angriff auf Marathon / CSU bricht Sicherheitsdebatte vom Zaun und ruft nach Vorratsdatenspeicherung

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (Agenturen/nd). Der stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Jan van Aken, hat die mutmaßlichen Bombenanschläge beim Marathon in Boston verurteilt. Seine Partei trauere um die Toten, ihr Mitgefühl gelte allen Angehörigen und den vielen Verletzten, so der Außenpolitiker in einer Erklärung. Van Aken warnte zugleich »vor voreiligen Schlüssen und Schuldzuschreibungen«. Die Linkspartei erhoffe sich »eine unabhängige, nach allen Seiten offene rechtsstaatliche Ermittlung zur Aufklärung dieses Anschlages«.

Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle und Kanzlerin Angela Merkel haben den Angriff von Boston verurteilt. Der Freidemokrat zeigte sich »zutiefst schockiert« über die Explosionen; die CDU-Vorsitzende sagte, »nichts rechtfertigt einen so heimtückischen Angriff auf Menschen, die sich zu einer friedlichen Sportveranstaltung zusammengefunden hatten».

Unterdessen hat die CSU die mutmaßlichen Anschläge zum Anlass genommen, erneut auf die Einführung der Vorratsdatenspeicherung zu dringen. Der Innenexperte der Partei, Hans-Peter Uhl, sagte im Deutschlandfunk, die Vorratsdatenspeicherung könne zwar allein keine Terrorakte verhindern; es handele sich aber um einen »wichtigen Baustein«.

Das Bundesinnenministerium erklärte inzwischen keine erhöhte Terrorgefahr in Deutschland. Die Sicherheitslage sei unverändert, so ein Ministeriumssprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Bei dem Marathonlauf waren am Montag durch zwei Bombenexplosionen mindestens drei Menschen getötet und weit über 100 verletzt worden. Die Explosionen ereigneten sich im Abstand von etwa 15 Sekunden nahe der Ziellinie. Die Hintergründe waren zunächst unklar.

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