Bruchpilot

Olaf Standke über Verteididungsminister Thomas de Maizière

  • Lesedauer: 2 Min.

Kratzer hatte das Bild vom Minister Makellos schon zuvor bekommen. Doch nun könnte sich Thomas de Maizière bei einer regelrechten Bruchlandung politisch schwerwiegende Beulen geholt haben. Die gescheiterte Beschaffung der größten Spionagedrohne der Welt für die Bundeswehr hinterlässt ein Millionengrab. Und je tiefer jetzt gebuddelt wird, um so mehr gerät der Verteidigungsminister unter Druck.

Versuchte sich de Maizière in der Vorwoche noch als Retter unser aller Steuergelder zu verkaufen, der gerade noch rechtzeitig die Reißleine bei einem inzwischen fast 600 Millionen teuren Rüstungsprojekt à la Schilda gezogen hat, steht der Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel längst im Mittelpunkt der Affäre - bis hin zum Vorwurf, Bundestag, Bundesrechnungshof und Öffentlichkeit getäuscht zu haben. Wie groß ist im Wahljahr eigentlich sein politischer Kollisionsschutz? Andere stürzten schon über viel weniger.

Ganz davon abgesehen, dass da weitere gefährliche Problem-Drohnen kreisen. Was etwa wird mit den geplanten unbemannten Spionageflugzeugen der NATO und ihrer Zulassung für den europäischen Luftraum? Etwa 400 Millionen Euro muss Berlin für diese Aufrüstung berappen. Und was ist mit den Kampfdrohnen, nach denen die Bundeswehr so giert, obwohl sie moralisch wie völkerrechtlich diskreditiert sind, die Schwelle für Militärschläge senken und immer wieder unschuldige zivile Opfer fordern? Fragen, die dringend politisch geklärt werden müssen, ob mit oder ohne Thomas de Maizière.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal