Sichere Kleidung

Jörg Meyer über das Abkommen mit der Textilindustrie in Bangladesch

  • Lesedauer: 2 Min.

Worauf viele gewartet haben, wofür viele gekämpft haben - und wofür erst so viele Menschen sterben mussten, tritt ein. Das Abkommen über Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch ist in Kraft. Damit werden Schritt für Schritt die Bekleidungsfabriken überprüft und bei gravierenden Bedrohungen für Leib und Leben der Beschäftigten saniert. Die werden überdies an allen Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes beteiligt, entsenden frei gewählte Vertreter in die Gesundheitsausschüsse der Bekleidungsindustrie.

Auf lange Sicht erhöht das auch die Organisierungsmöglichkeiten der Gewerkschaften, die bislang in den Fabriken eher heimlich auftreten mussten, um nicht Repressalien von Kündigung bis zu körperlichen Angriffen ausgesetzt zu sein. Am Horizont tauchen Worte wie »Betriebsrat« und »Tarifvertrag« auf - ein weiterer Riesenschritt: Mit dem neuen Abkommen sinkt die Gefahr für die Näherinnen, am Ende eines Arbeitstages tot oder verletzt zu sein. Der nächste Schritt ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Lohnverhandlungen. Rund 70 Unternehmen haben das Abkommen bislang unterzeichnet, darunter die Branchenriesen. Deutsche Konzerne wie Karstadt oder New Yorker fehlen noch, aber sie werden folgen, folgen müssen. Denn das Bewusstsein bei den Konsumenten hierzulande steigt. Immer mehr wollen wissen, unter welchen Bedingungen ihre Kleidung hergestellt wurde - und als neuer Buhmann der Branche dürfte kein Unternehmen dastehen wollen.

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