Raketen noch in Russland

Lieferung an Damaskus erst im Sommer 2014

  • Lesedauer: 2 Min.
Russland hat laut einem Zeitungsbericht bislang keine Boden-Luft-Raketen Typ S-300 an Syrien geliefert.

Moskau/Damaskus (AFP/dpa/nd). Die russischen Boden-Luft-Raketen vom Typ S-300 würden voraussichtlich erst im Sommer 2014 an Damaskus übergeben, berichtete die russische Tageszeitung »Wedomosti« am Freitag unter Berufung auf Kreise der Rüstungsindustrie. Laut Vertrag hätte die Auslieferung der modernen Waffensysteme demnach bereits im Frühjahr 2013 beginnen sollen.

Einige Raketen seien bereits fertig gebaut, die Montage von weiteren sei aber verschoben worden, meldete das Blatt. Damaskus habe mehrere Hundert Millionen Dollar für das Geschäft hinterlegt. Insgesamt soll Syrien laut dem 2011 geschlossenen Vertrag eine Milliarde Dollar für die Raketensysteme bezahlen.

Die geplante Waffenlieferung in das Bürgerkriegsland Syrien hatte scharfe Kritik westlicher und mehrerer arabischer Staaten ausgelöst. Im Juni erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, bislang seien noch keine S-300-Raketen an Syrien übergeben worden, da Russland »das Gleichgewicht in der Region« nicht durcheinander bringen wolle.

Derweil sind sich syrische Oppositionelle sicher, dass der Konvoi von Präsident Baschar al-Assad in Damaskus mit Mörsergranaten attackiert wurde. Das hatte die Regierung am Donnerstag dementiert. Die arabische Zeitung »Al-Sharq Al-Awsat« trat am Freitag Berichten islamistischer Oppositioneller entgegen, die behauptet hatten, das staatliche Fernsehen habe nach der Attacke am Donnerstag ein altes Video von Assad beim Gebet in einer Moschee ausgestrahlt - angeblich um zu vertuschen, dass der Präsident von einer Granate getroffen wurde. Die Islamisten hatten ihren Verdacht damit begründet, dass neben Assad angeblich dessen Gefolgsmann Ali Zeinelabidine Barri zu sehen sei, den sie vor einem Jahr getötet hatten. Laut »Al-Sharq Al-Awsat« ist der Mann im Video jedoch ein Bruder des Getöteten.

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