Werbung

Die Welt ist ab heute nicht mehr verfügbar

Protestaktion in Berlin zum Erdüberlastungstag

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Welt hat am Dienstag die verfügbaren Ressourcen für das Gesamtjahr 2013 aufgebraucht.

Berlin (nd). Anlässlich des »Erd-überlastungstages« haben Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen den übermäßigen Ressourcenverbrauch Deutschlands angeprangert und ein Umdenken hin zu einer ressourcen- und klimaschonenden Wirtschaftsweise gefordert. Auf einem überdimensionalen Bildschirm vor dem Bundeskanzleramt in Berlin wurde das Verschwinden der Erde gezeigt, woraufhin ein Entschuldigungsbild zusammen mit dem Satz erschien: »Die Erde ist ab heute leider nicht mehr verfügbar, weil die erneuerbaren Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht sind.«

»Im Prinzip leben wir ab heute auf Pump, weil die nachwachsenden Ressourcen der Erde nicht mehr zu Verfügung stehen«, erklärte Christine Pohl von der entwicklungspolitischen Organisation Inkota. »Deshalb müssten wir eigentlich ökologische Insolvenz anmelden und Ressourcen leihen. Aber woher sollen die kommen?« Christiane Wegener vom Verein FairBindung, der sich für eine Solidarische Ökonomie stark macht, sagte, »eine ökologische Wirtschaftswende ist machbar und gewünscht, daher arbeiten bundesweit immer mehr lokale Projekte und Initiativen im Kleinen daran«.

Am Erdüberlastungstag sind die natürlichen und erneuerbaren Ressourcen wie Wasser, Brennmaterial, Bauholz und Getreide für das jeweilige Jahr aufgebraucht. Berechnet wird er vom Global Footprint Network, vom dem auch das Konzept des »Ökologischen Fußabdrucks« stammt. Der Schweizer Nachhaltigkeitsforscher und Netzwerks-Mitbegründer Mathis Wackernagel sagte der Textagentur Café Europe, derzeit lebe die Hälfte der Menschheit in Ländern mit einem Ressourcendefizit. »Wenn die Länder das nicht aktiv angehen, dann wird es sehr schwer für sie sein, auch nur ihre bisherige Lebensqualität aufrecht zu erhalten.«

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal