Israel griff Armeestellung in Syrien an

Vermutlich Flugabwehr nahe Latakia zerstört

  • Lesedauer: 2 Min.

Tel Aviv. Israelische Kampfflugzeuge haben offenbar einen syrischen Luftwaffen-Stützpunkt am Mittelmeer angegriffen. Ziel des Einsatzes in der Nacht zum Donnerstag seien Raketen und Zubehör gewesen, die auf dem Gelände nahe der Hafenstadt Latakia lagerten. Israel behauptet, die Waffen seien für die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah bestimmt gewesen. So berichtet es allerdings nur der US- Sender CNN unter Berufung auf einen nicht benannten Vertreter der US-Regierung. Israel selbst verweigert dazu jede Auskunft. Eine israelische Militärsprecherin sagte: »Wir äußern uns nicht zu solchen Berichten.«

Das Zweite Israelische Fernsehen berichtete, Ziel des Angriffs sei ein hochmodernes Flugabwehrsystem Syriens gewesen. Satellitenaufnahmen des Gebietes zeigten eine Batterie russischer Abwehrraketen des Typs S-125 Newa.

Syrische Medien verlautbarten, eine Rakete sei aus Richtung Mittelmeer gekommen und möglicherweise von der israelischen Marine abgefeuert worden. Eine offizielle Bestätigung gab es auch aus Damaskus nicht.

Nach Darstellung der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter von der Auslandsopposition wurde ein Stützpunkt in Al-Sanober Dschibla südlich Latakias getroffen.

»Sollte sich bestätigen, dass in der Nacht zu Donnerstag eine syrische Militärbasis von israelischen Raketen angegriffen wurde, wäre das eine völkerrechtswidrige Verletzung der syrischen Souveränität und ein höchst gefährliches Spiel mit dem Feuer«, erklärte dazu Wolfgang Gehrcke, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der Partei Die LINKE im Bundestag. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal