Falsches Team für falsche Gespräche

René Heilig über zwei Herren in Washington und das No-Spy-Abkommen

  • Lesedauer: 1 Min.

Spionieren unter Freunden - geht gar nicht! Das hat die Bundesregierung wirklich geglaubt? Na ja, jedenfalls hat die NSA jetzt unfreiwillig bewiesen, dass solches Denken Unfug ist. Aber nun steckt das Kanzleramt in einer Klemme. Irgendwie muss man sich empören und zugleich die Aufregung runterkühlen. Die war aufgeflammt, weil die USA sich nicht nur am gemeinen Volk sondern auch an dessen Erwählten vergangen haben. Was tun? Reden. Austragungsort: Washington. So viel zur Augenhöhe.

Gestern stiegen dort die Herren Schindler und Maaßen in den verbalen Ring. Der eine steht dem deutschen Auslands- der andere dem deutschen Inlandsgeheimdienst vor. Beide sind - einzeln wie im Team - eine Fehlbesetzung. Nicht nur, weil sie objektiv Versager sind. All ihre Agenten haben es nicht verhindert, dass die USA unser Vertrauen enttäuschen konnten. Zum anderen darf man, so man wirklich eine ehrliche No-Spy-Versicherung erreichen will, keine Leuten schicken, deren Jobbeschreibung mit Tarnen und Täuschen beginnt. Alles, was die interessiert, ist, dass ihre geheimen Dienste demnächst auch in der höchsten Spionageliga mitspitzeln dürfen.

Grundsätzlich falsch ist, dass es in Washington nur ums deutsche Ego geht. Was ist mit den EU-Verbündeten? Na gut, man kann nicht alles haben. Die sind schließlich auch nur Opfer zweiter Klasse transatlantischer Freundschaft.

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