Heißwäsche tötet Keime

Desinfektionsmittel nur in Ausnahmen nötig

  • Ulrike Siedel
  • Lesedauer: 2 Min.
Ob beim Waschen nur der Schmutz aus der Wäsche geht oder dabei auch Mikroorganismen abgetötet werden, dieser Frage ging jetzt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nach.
Das Ergebnis der BfR-Untersuchung: Bereits bei 60 Grad Celsius Waschtemperatur werden Keime effektiv abgetötet. Das trifft vor allem zu, wenn bleichmittelhaltige Waschmittel verwendet werden. Die Waschtemperatur, der pH-Wert der Waschlauge, die Mechanik der Waschtrommel, der Verschmutzungsgrad der Wäsche sowie das verwendete Waschmittel bestimmen, ob Keime in der Waschtrommel überleben oder nicht. Nach der aktuellen Einschätzung des BfR kann bei Verwendung von Bleichmitteln die Waschtemperatur niedrig sein. Ein Kochwaschgang von Textilien bei 90 Grad und der Zusatz von Desinfektionsmitteln sei nur bei akuten übertragbaren Krankheiten sinnvoll oder wenn im Haushalt Menschen leben, deren Immunsystem geschwächt ist. Sonst reiche eine 60-Grad-Wäsche aus. Selbst bei 30 Grad töten bleichmittelhaltige Waschmittel Bakterien ab. Bleichmittel sind in der Regel in Vollwaschmitteln enthalten und gegen Bakterien, Pilze und Viren wirksam. Da weiße und bunte Wäsche bereits bei 60 Grad sauber wird, empfiehlt auch das Umweltbundesamt, weitgehend auf Kochwäsche im Haushalt zu verzichten, und damit Energie zu sparen. Auch stark mit Keimen belastete Textilien wie Putztücher können mit 60-Grad-Wäsche gereinigt werden. Im täglichen Gebrauch kann die Vermehrung von Keimen dadurch eingeschränkt werden, dass Putz- und Spültücher nach dem Einsatz luftig aufgehängt werden, damit sie schnell trocknen. Letztendlich ist eine regelmäßige Nutzung der Waschmaschine wichtig, da sich im Restwasser Bakterien ansammeln können. Eine 60 Grad-Wäsche reicht im Normalfall aus, um diese Keimbesiedlung zu beseitigen.

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