Rechter Zeitpunkt für Europa-Coup?

Parteivorsitzende Wilders und Le Pen sprachen über Zusammenarbeit

  • Lesedauer: 2 Min.
Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders und die Vorsitzende der französischen Partei Front National, Marine Le Pen, haben Gespräche über eine Zusammenarbeit aufgenommen.

Den Haag. Wilders begrüßte Le Pen im niederländischen Parlament am Mittwoch als »gute Freundin«. Die beiden prominentesten Führer europafeindlicher rechter Parteien streben ein strategisches Bündnis zur Europawahl im kommenden Frühjahr an. Der Vorsitzende der Partei für die Freiheit (PVV) sprach von einem »historischen Treffen«. »Dies kann zu einem Erdrutsch in der europäischen Politik führen«, sagte er. Der Niederländer will auch mit anderen Parteien zusammenarbeiten, die kritisch gegenüber Europa stehen und Zuwanderung ablehnen.

Die deutschen Euro-Gegner der Alternative für Deutschland (AfD) lehnen eine Zusammenarbeit ab. »Beide Parteien kommen weder jetzt noch in Zukunft für uns infrage«, sagte Parteichef Bernd Lucke bereits am Dienstag dem Sender n-tv.de. »Mit Rechtsextremisten haben wir nichts zu tun.« Die AfD war bei der Bundestagswahl nur knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Bei der Europawahl im Mai 2014 gilt nur eine Drei-Prozent-Schwelle.

Zur Zeit hat Wilders’ PVV vier Sitze im Europäischen Parlament. Front National ist mit drei Abgeordneten vertreten, darunter Parteigründer Jean-Marie Le Pen. Nur als gemeinsame Fraktion von mindestens 27 Mitgliedern aus sieben Ländern könnten sie etwas erreichen. Marine Le Pen bemüht sich um ein gemäßigtes Image ihrer Partei. Mit dem neuen Profil hat die 45-jährige FN-Chefin in Frankreich Erfolg. Nun hofft sie auf internationales Ansehen als Anführerin einer europäischen Bewegung. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal