Zu nahrhaftes Wasser

Düngemittel belasten Boden, Flüsse und Meere - Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister appelliert an die Bauern

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Güstrow. In Deutschland gelangen immer noch zu viele Nährstoffe vom Acker in die Gewässer. Die Landwirtschaft gilt als Hauptquelle für die Belastung von Seen und Flüssen, Nord- und Ostsee sowie des Grundwassers. Das Thema beschäftigte am Mittwoch in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) Wissenschaftler, Behördenvertreter und Praktiker auf einem Symposium des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG).

Landesagrarminister Till Backhaus (SPD) sagte, um das Wasser nachhaltig zu schützen, müsse die europäische Wasserrahmenrichtlinie konsequent umgesetzt werden. Demnach soll bis 2027 ein guter ökologischer und chemischer Zustand der Oberflächengewässer erreicht werden. Beim Grundwasser geht es zudem um eine ausreichende Menge. Die EU-Kommission stellte jedoch in Deutschland große Defizite bei der Umsetzung der Richtlinie fest.

Backhaus appellierte an die Agrarbetriebe, die Nährstoffeinträge weiter zu vermindern. Wasser- und Naturschutzbehörden, Grundstückseigentümer sowie Wasser- und Bodenverbände sollten dabei helfen. Seit dem Jahr 2011 gebe es das »Konzept zur Minderung der diffusen Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft«, das laut Backhaus zur Handlungsgrundlage für das Ministerium wurde. Das Konzept setze auf freiwillige Maßnahmen zur Minderung der Stoffeinträge aus der Landwirtschaft in die Gewässer. Die umweltpolitische Sprecherin der Grünen, Ursula Karlowski, äußerte sich skeptisch: »Mit Hilfe von freiwillligen Maßnahmen werden wir die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie nicht erreichen können.« dpa/nd

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