Archive der DDR-Opposition in finanzieller Sorge

Offener Brief an die Bundespolitik: Förderung von Projekten wegen niedriger Zinsen in Gefahr

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Berlin. Bürgerrechtler und Vertreter der früheren Opposition in der DDR haben in einem Offenen Brief ihrer Sorge um die Existenz der Archive und Dokumentationszentren, die sich mit der Opposition in der DDR befassen Ausdruck verliehen. Dies berichtet die »Berliner Zeitung«. Die finanzielle Förderung solcher Projekte sei »im 25. Jahr der friedlichen Revolution in Gefahr«, heißt es in dem Appell von 26 Initiativen unter anderem aus Berlin, Leipzig, Jena und Halle.

Die finanziellen Engpässe hängen mit den anhaltend niedrigen Zinsen in der Eurozone zusammen. Die Europäische Zentralbank hatte Anfang November den Zinssatz auf 0,25 Prozent gesenkt. Dies führt auch zu einem stockenden Mittelfluss der Stiftung Aufarbeitung, welche die Projekte aus ihren Zinseinnahmen finanziert. Derzeit fehlten für das Jahr 2014 nach aktuellem Stand Zinseinnahmen in Höhe von einer Million Euro, schreibt das Blatt weiter. Der Stiftung liegen aber 254 Anträge mit einem Volumen von 6,8 Millionen Euro vor. Hinzu kommen Sonderprojekte aus Anlass des 25. Jahrestages des Mauerfalls.

Bereits vor einigen Tagen hatte der Sprecher der Stiftung, Tilman Günther, an die Verantwortung des Bundes für die Finanzierung appelliert. »Die Situation ist schwierig, es gibt viele offene Fragen«, zitiert ihn nun »Berliner Zeitung«. Kulturstaatsminister Neumann habe inzwischen allerdings Unterstützung zugesagt. »Die Koalition wird die Arbeit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur finanziell stabilisieren«, erklärte ein Sprecher auf Anfrage. nd

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