Akademie der Aufklärer?

René Heilig über Nazimorde und die Geheimdienstausbildung

  • Lesedauer: 1 Min.

Fast 50 Themen haben die Innenminister aus Bund- und Ländern auf ihrem Konferenzprogramm. Darunter sind mehrere, die sich mit Rechtsterrorismus befassen. Dessen Auswirkungen - so zeigen jüngste Nachforschungen im ganzen Bundesgebiet - sind offenbar weitaus gefährlicher, als man auch nach den erschreckenden Taten des NSU vermutet hat. Bei fast jedem vierten ungeklärten Tötungsverbrechen oder Tötungsversuch in Deutschland gibt es Anhaltspunkte für mögliche rechtsextreme Motive. Das zeigt einmal mehr, wie unkundig Verfassungsschützer aufklären und wie nachlässig Polizisten ermitteln.

Nun will man alle technischen Möglichkeiten besser nutzen, Dateien ausbauen, den Austausch zwischen Behörden verbessern - und vor allem die Beteiligten gehaltvoller auf ihren Auftrag vorbereiten. Deshalb soll aus der bisherigen Schule für Verfassungsschutz eine Akademie werden.

Akademie, das klingt wie ...? Richtig, zunächst einmal nur wie abgeschrieben. Vom FBI. Um welche Inhalte geht es? Wird nur verfehltes Geheimdienstgehabe unter neuem Namen verkauft, dann kann man sich alle Kosten sparen. So werden weder Verfassung noch Bürger besser geschützt. Die Auflösung des Dienstes und ein Neustart als transparentes, bürgerrechtliches Instrumentarium wären allemal klüger gewesen. Und ehrlicher.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal