Hebammen müssen weiter bangen
Fachfrauen fordern von der Politik Lösung ihrer Versicherungsprobleme
»Lieber Herr Gröhe, wir fordern Sie dazu auf das Koalitionsversprechen zu halten und eine Lösung für die Haftpflichtproblematik der Hebammen in Deutschland zu finden«, heißt es in einer Petition des Hebammenverbandes und anderer Fachorganisationen an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU).
Hintergrund sind die hohen Haftpflichtprämien für Hebammen. Sie haben sich von 500 Euro im Jahr 2004 auf derzeit 4200 Euro erhöht. Hebammen sind gesetzlich verpflichtet, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen, können dies aber inzwischen lediglich bei zwei Versicherungsunternehmen tun. Und diese nutzen offenbar ihre Marktposition zur Durchsetzung hoher Prämien aus. Zwar hat der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen nach eigenem Bekunden »bereits mehrere Jahre in Folge« den Ausgleich für die gestiegenen Kosten für die Berufshaftpflichtprämie bei freiberuflichen Hebammen, die Geburtshilfe anbieten, vollständig übernommen und auch die Vergütung erhöht. Die betroffenen Fachfrauen verweisen aber darauf, dass sich bereits zahlreiche Hebammen aufgrund dieser ständigen Kostensteigerungen und der finanziellen Unsicherheit aus dem Beruf verabschiedet haben. Die freie Wahl einer selbstbestimmten Geburt sei in Gefahr. ott
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.