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Zwingt Erdogan nun zum Google-Hupf?

Hinweise auf gezielte Umleitung von Website-Anfragen bei türkischen Nutzern der Suchmaschine

  • Lesedauer: 1 Min.

Washington. Nach dem sozialen Netzwerk Twitter und dem Videoportal Youtube nimmt der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan bei seinen Internetsperren nun offenbar auch die Suchmaschine Google ins Visier. Der US-Konzern erhielt nach eigenen Angaben mehrere Hinweise, dass die Regierung in Ankara die Website-Anfragen von türkischen Google-Nutzern umleitet. Die »Mehrheit« der türkischen Internetanbieter hätten dazu sogenannte DNS-Server manipuliert, schrieb Google-Ingenieur Steven Carstensen auf dem Firmenblog.

Das Domain Name System (DNS) ist einer der wichtigsten Standards im Internet und sorgt dafür, dass Nutzer bei der Eingabe von Internetadressen auf die richtige Seite geleitet werden. Im Prinzip funktionieren die DNS-Server wie ein Telefonbuch des Internets. Auf Druck Ankaras sollen die türkischen Anbieter nun Adressverzeichnisse verwenden, die sich als DNS-Server von Google ausgeben.

»Stellen Sie sich vor, dass jemand Ihr Telefonbuch durch ein anderes ersetzt, das genau so aussieht wie zuvor, außer das einige Einträge die falschen Nummern anzeigen«, schrieb Carstensen. Die Regierung kann damit den Zugriff von Nutzern auf unliebsame Internetseiten blockieren.

Über Twitter und Youtube waren in der Türkei Korruptionsvorwürfe gegen Erdogans Regierung verbreitet worden. Es hagelte heftige Kritik an den Internetsperren. AFP/nd

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