Rubin Carter
6. 5. 1937 - 20. 4. 2014
7300 Tage seines Lebens habe man ihm gestohlen, und doch sei er die pure Liebe gewesen. Mit diesen Worten würdigte Hollywood-Star Denzel Washington den einstigen schwarzen Profiboxer Rubin »Hurricane« Carter, der im Alter von 76 Jahren in Toronto an Krebs verstorben ist. Sein Fall war einer der größten Justizskandale in den USA. Carter wurde 1966 von einer ausschließlich aus Weißen bestehenden Jury trotz fehlender Beweise wegen Mordes an drei Weißen verurteilt - völlig unschuldig, wie sich später herausstellen sollte. Doch erst nach 19 Jahren hinter Gittern kam er wieder frei. Da war Carter längst zum Symbol des unheiligen Rassismus in »Gottes eigenem Land« geworden. Viele Prominente wie Boxweltmeister Muhammad Ali setzten sich für seine Freilassung ein, Bob Dylan schrieb den Hit »Hurricane«, Oscar-Preisträger Washington verkörperte ihn 1999 in dem gleichnamigen Film. Carter blieb bis zum Ende ein unerschrockener Kämpfer, der sich für die Aufklärung von Justizirrtümern einsetzte. Seine Organisation AIDWY hat in den vergangen beiden Jahrzehnten über 20 zu Unrecht Verurteilte aus dem Gefängnis geholt. ost
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.