»Der Trainerberuf ist beendet«

Ottmar Hitzfeld beendet nach dem Schweizer-Achtelfinalaus seine Laufbahn

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: 2 Min.

An seinem letzten Arbeitstag als Trainer holte Ottmar Hitzfeld (65) die Vergangenheit doch noch ein. Bis dahin durfte er sich sicher sein, mit der 1:2-Niederlage des vom ihm trainierten FC Bayern München gegen Manchester United im Champions-League-Finale 1999 die »Mutter aller Niederlagen« erlebt zu haben.

»Das hier war ähnlich«, sagte der Südbadener nach dem dramatischen Ende der Verlängerung des Achtelfinales, das seine Schweizer Mannschaft durch Angel di Marías Treffer für Argentinien in der 118. Minute verlor. Bis dahin war die sportliche Überraschung greifbar nah und in der Nachspielzeit der Verlängerung traf Blerim Dzemailis Kopfball nur den Pfosten des argentinischen Tores. »In den letzten drei Minuten habe ich noch einmal alles erlebt, was im Trainerleben möglich ist«, so Hitzfeld nach dem Spiel.

Und mehr Erlebnisse werden auch nicht mehr dazukommen: »Der Trainerberuf ist beendet«, damit schloss der zweimalige Champions-League-Gewinner mit Borussia Dortmund 1997 und Bayern München 2001 eine Rückkehr auf die Trainerbank aus. Dem Fußball bleibt Hitzfeld aber treu, er wird ab jetzt als Experte für einen Pay-TV-Sender arbeiten: »Ich werde als Journalist zu den Spielen gehen. Von daher habe ich ein ruhiges Leben vor mir.«

Vor dem Argentinien-Spiel hatte der Schweizerische Fußballverband darum gebeten, auf alle weiteren Fragen zum Privatleben zu verzichten: Am Tag des Achtelfinales wurde der Tod von Ottmar Hitzfelds Bruder öffentlich. Die künftigen Kollegen des Mannes, den 2004 nur »ein kleiner Burn-Out« daran hinderte, deutscher Bundestrainer zu werden, hielten sich daran. Stephan Fischer

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