Sturm auf Donezk fordert zahlreiche Opfer

18 Soldaten, 3 Zivilisten getötet / Russland wirft ukrainischer Armee Einsatz von Phosphorbomben vor

  • Lesedauer: 2 Min.

Donezk. Bei Kämpfen im Osten der Ukraine sind nach Militärangaben 18 ukrainische Soldaten binnen 24 Stunden getötet worden. 54 weitere seien verletzt worden, sagte Armeesprecher Andrej Lyssenko am Mittwoch. Das ukrainische Militär liefert sich seit Wochen heftige Kämpfe mit den prorussischen Rebellen im Osten des Landes.

Bei Luftangriffen der ukrainischen Armee auf die prorussischen Separatisten in der Großstadt Donezk sind mindestens drei Zivilisten getötet worden. In mehreren Ortsteilen wurde weiter gekämpft, wie die Agentur Interfax unter Berufung auf den Stadtrat von Donezk am Mittwoch meldete.

In der ostukrainischen Stadt Gorlowka berichteten die Behörden von einer steigenden Anzahl Toten. In den vergangenen Tagen seien bei Artilleriebeschuss 33 Zivilisten getötet und 129 verletzt worden, hieß es. In mehreren Vierteln sei die Gas- und Wasserversorgung ausgefallen.

Russland hat der ukrainischen Führung unterdessen erneut den Einsatz von Phosphorbomben gegen Zivilisten im umkämpften Osten des Landes vorgeworfen. »Eine Bodenprobe hat ergeben, dass die Armee in der Nähe von Slawjansk die verbotenen Brandgeschosse verwendet hat«, sagte der Sprecher der russischen Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge in Moskau.

Der Einsatz sei ein klarer Verstoß gegen das Genfer Abkommen und ein »Kriegsverbrechen«. Die russischen Behörden bezogen sich auch auf Berichte ukrainischer Flüchtlinge. Die prowestliche Führung in Kiew hatte die Vorwürfe wiederholt als »Verleumdung« zurückgewiesen.

Das ukrainische Militär versucht seit Wochen, die Gegner der Kiewer Regierung aus ihren Hochburgen im Osten des Landes zu vertreiben. Zwar gelang es der Armee, Slawjansk, Mariupol und andere kleinere Städte zurückzuerobern, doch geriet die Offensive angesichts der heftigen Gegenwehr der Rebellen immer wieder ins Stocken. nd/ Agenturen

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.