Kein Abheben ohne Einigung

Germanwings-Piloten wollen am Freitag in den Streik treten

  • Lesedauer: 2 Min.
Am Freitag könnten die ersten Flugzeuge der Lufthansa-Tochter Germanwings am Boden bleiben. Sollten die Gespräche mit dem Konzern bis dahin ohne Ergebnis bleiben, werde gestreikt, warnt die Pilotengewerkschaft.

Frankfurt/Main. Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa drohen schon an diesem Freitag Streiks. Die Piloten der Lufthansa-Tochter Germanwings wollen die Arbeit niederlegen, wenn die für den heutigen Donnerstag angesetzten Verhandlungen mit dem Konzern ergebnislos verlaufen. Das teilte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Donnerstagmorgen in Frankfurt mit. VC macht damit vor der Wiederaufnahme der Gespräche mit der Lufthansa massiv Druck.

Bestreikt werden sollten am Freitag alle Germanwings-Flüge zwischen 6.00 und 12.00 Uhr an allen deutschen Flughäfen. »Welche Auswirkungen das für die heute angesetzten Gespräche hat, müssen wir prüfen«, sagte eine Sprecherin des Lufthansa Konzerns.

Im Tarifstreit mit den Piloten hatten sich beide Seiten zuletzt darauf verständigt, an diesem Donnerstag wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Über Ort und Uhrzeit ist Stillschweigen vereinbart worden. Die Gewerkschaft hatte allerdings an ihren Planungen für Arbeitskampfmaßnahmen festgehalten.

Für die Verhandlungen erwartet die VC die Korrektur der vom Management bislang erhobenen tiefgreifenden Forderungen, wie die Gewerkschaft weiter mitteilte. »Sollte eine Einigung erfolgen, wird es selbstverständlich auch nicht zum Streik kommen.« Man bedauere mögliche Unannehmlichkeiten für die Kunden der Germanwings.

Die Pilotengewerkschaft warf der Lufthansa am Donnerstag vor, mögliche Streiks mit einer »fundamentalen Blockadehaltung« verschuldet zu haben. »Es muss klar sein, dass damit jetzt Schluss ist und wir endlich zu Lösungen kommen«, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg der Nachrichtenagentur dpa. Zunächst gehe er davon aus, dass die Germanwings-Piloten wie angekündigt an diesem Freitag streiken werden. »Dieser Streik ist aber abwendbar, wenn die Lufthansa ernsthaft und ehrlich an einem Kompromiss interessiert ist und wir eine Einigung erzielen können.«

Der Tarifstreit bei Europas größter Airline dreht sich um die Übergangsrente für die 5400 Piloten bei Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo. Cockpit hatte die Verhandlungen in der vergangenen Woche für gescheitert erklärt und Streiks angekündigt. dpa/nd

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