Hamburg hat die Rote Flora zurückgekauft
Besetztes Kulturzentrum von insolventem Eigentümer für 820.000 Euro erworben
Berlin. Hamburg hat das alternative Kulturzentrum Rote Flora zurückgekauft. Das berichten mehrere Medien. Die Gläubigerversammlung des insolventen Eigentümers Klausmartin Kretschmer habe einen entsprechenden Beschluss gefasst, hieß es. Die Stadt habe 820.000 Euro bezahlt. Übergabetag soll der 1. November sein - genau 25 Jahre nach der Besetzung.
»Der vom Senat Anfang des Jahres angekündigte Rückerwerb der Roten Flora ist damit umgesetzt«, wurde Finanzsenator Peter Tschentscher zitiert. »Die jetzige Lösung verhindert, dass die Immobilie von privaten Eigentümern für renditeorientierte, immobilienwirtschaftliche Interessen genutzt wird«, sagte er dem NDR.
Ein Anders-Ort
Lange stand das einstige Musiktheater leer - als linke Aktivisten es 1989 in Besitz nahmen, wurde es Widerstandsort, Kulturort, Zufluchtsort, Streitort - mehr hier
Kretschmer hatte die 1989 besetzte Flora 2001 für 190.000 Euro von der Stadt erworben und die Initiativen zunächst dort geduldet. Er änderte dann jedoch seine Meinung, was die Stadt dazu brachte, das Gebäude zurückkaufen zu wollen. Ursprünglich hatte Hamburg 1,1 Millionen Euro geboten - Kretschmer wollte aber mehr. Nun ist das Gebäude für weniger wieder in städtischem Besitz. nd
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