Wowereit warnt vor Neonazihetze gegen Flüchtlinge

Regierender Bürgermeister (SPD): »Plumpe Stimmungsmache mit den üblichen rechtsextremen und menschenverachtenden Klischees«

  • Lesedauer: 2 Min.
Wie andere Bundesländer steht Berlin vor der Herausforderung, Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen. Das scheitert aber oft nicht nur an Räumlichkeiten - Klaus Wowereit warnt die Bürger auch davor, auf Nazipropaganda hereinzufallen.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat Proteste rechter Gruppen gegen Flüchtlingsheime scharf verurteilt. Das sei plumpe Stimmungsmache, die mit den üblichen rechtsextremen und menschenverachtenden Klischees arbeite, warnte Wowereit am Mittwoch in der Bundeshauptstadt. »Deshalb wünsche ich mir, dass unsere Stadt gerade dort diese Weltoffenheit und Solidarität zeigt, wo neue Flüchtlingsheime eröffnet werden.« Für Rechtsextreme und Neonazis sei in Berlin kein Platz. »Wir sollten ihnen das gemeinsam deutlich machen, wo immer sie versuchen, die Bürgerinnen und Bürger für ihre kruden Ideologien zu instrumentalisieren«, sagte der Regierende Bürgermeister.

Berlin stehe wie alle anderen Bundesländer vor der Herausforderung, die vielen neu ankommenden Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen. »Wir tun das mit Engagement und Offenheit«, betonte Wowereit. Menschen, die aus Angst um ihr Leben nach Deutschland geflüchtet sind, verdienten »unsere Zuwendung und unsere Solidarität«.

In den vergangen Wochen mehren sich in Berlin wieder die Proteste gegen Flüchtlingsunterkünfte. Zuletzt hatten am Montagabend in Berlin-Marzahn knapp 600 Menschen gegen den Bau eines Containerdorfes für Flüchtlinge protestiert, das im kommenden Frühjahr eröffnet werden soll. Unter den Demonstranten sollen auch etwa 40 polizeibekannte Rechtsextremisten gewesen sein. Wowereit warnte am Mittwoch, die Menschen sollten nicht auf die Hasspropaganda hereinfallen, die an einigen Orten jetzt wieder von rechten Gruppen und Neonazis verbreitet werde.

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